Deals und die Berechnungen
Poker – Berechnung von Deals am Final Table eines Turniers
Die Grundlage, um diesen Artikel zu verstehen, ist das Independent Chip Model. Falls es dir zu schnell geht, empfehlen wir dir, diesen Artikel zuerst zu lesen.
Nehmen wir an, du spielst am Swiss Poker Open im Casino Bern mit. Der Sieger erhält 80’000 CHF, der Zweitplatzierte erhält 50’000 CHF und der Drittplatzierte bekommt 25’000 CHF. Du bist am Final Table, es sind noch drei Spieler dabei. Du bist mit 400’000 Chips Chip Leader, der Zweitplatzierte, ein berühmter Pro (nennen wir ihn der Einfachheit halber Gus), hat 250’000 Chips vor sich und der Drittplatzierte, ebenfalls ein Pokerprofi (nennen wir ihn Scotty), hat noch 160’000 Chips vor sich. Die Blinds sind bei 2’000 / 4’000. Eure Stacks sind relativ tief für diese Phase des Turniers. (Das M des kleinsten Stacks ist noch über 25!). Der Viertplazierte ist soeben ausgeschieden. Es wird applaudiert, Fotos werden vom Viertplatzierten gemacht, er gibt der Presse ein kurzes Statement ab und lächelt in die Kamera. Scotty und Gus beginnen zu diskutieren und machen dir dann einen Vorschlag. Unabhängig vom Ausgang des Turniers sollst du 57’000 CHF erhalten, Gus 53’500 CHF und Scotty 44’500 CHF. Im weiteren Turnier wird nur um den Pokal gespielt. Nimmst du den Deal an oder lehnst du dankend ab? Im ersten Moment denkst du sicher? Wie bitte? Ich habe fast so viele Chips wie ihr beide zusammen, und ihr wollt mich mit lächerlichen 57’000 CHF abspeisen? So nicht, meine Herren!!! Geben wir die Zahlen in den ICM-Rechner ein, kommen wir mit Hilfe des Independent Chip Models zu folgenden erwarteten Gewinnen:
Du: 60’710.89 CHF
Gus: 51’402.50 CHF
Scotty: 42’886.61 CHF
Du siehst, sie geben dir ca. 3’710 CHF weniger (ca. 6%), als du eigentlich verdient hättest, wenn die Sache eine rein mathematische Angelegenheit wäre. Gus bekommt knappe 2’100 CHF mehr, Scotty ungefähr 1’600 CHF mehr als der eigentliche erwartete Wert. Nimmst Du an? Nun, die Blinds sind wie bereits erwähnt eher tief und gute Spieler haben noch genug Zeit, ihr bestes Spiel zu spielen. Da beide verbleibende Gegner Top-Profis sind, ist der Deal vielleicht gar nicht so schlecht? Je nachdem, wie du dich einschätzt, könntest du den Deal sogar annehmen. Das Independent Chip Model berücksichtigt nicht, wer der beste Spieler ist, sondern stellt nur eine mathematische Momentaufnahme dar!
WCOOP
WCOOP – was bedeutet WCOOP ?
Das größte Online-Pokerturnier im Internet ist die World Championship of online Poker. Die WCOOP wird bereits seit 2002 ausgetragen und von dem Online-Poker-Raum PokerStars ausgerichtet.
Im Gegensatz zur WSOP wird das WCOOP ausschließlich im Internet ausgetragen.
Die teilnehmenden Spieler hingegen sind oft auf beiden Turnier-Arten vertreten.
Spieler, die nur Live-Turniere spielen und solche, die nur online spielen, werden immer seltener. Schon aus dem Grund, da es durch Online Qualifizierungen auch für das WSOP immer mehr Verzahnungen zwischen Live und Online gibt.
Ein Spieler der Spitzenklasse wird sich die Aussicht auf die hohen Preisgelder online wie live nicht entgehen lassen.
So war auch 2011 ein bekannter Live-Spieler am Finaltisch der WCOOP zu finden. Daniel Negreanu ist ein sehr bekannter kanadischer Pokerspieler.
Allerdings musste sich Negreanu mit dem dritten Platz zufriedengeben. Einen wahren Sieger gab es allerdings auch nicht. Die beiden Finalisten Campbell Big Nemo und Joel Gordon 2FLY2TILT hatten am Ende einen Gleichstand von je 295 Punkten. Gordon hatte im Main Event etwas besser abgeschnitten mit dem 122. Platz gegenüber dem 1051. Platz von Big Nemo. Darum fiel der Titel letztendlich an Joel Gordon 2FLY2TILT.
Um wie viel Geld es in der WCOOP geht, ist in der Nationenwertung gut abzulesen. So kassierten die Spieler aus Kanada mit 6,7 Millionen Dollar das meiste, gefolgt von Russland mit 5,5 Millionen Dollar. Die Briten belegen mit 5,3 Millionen Dollar den dritten Platz und auch Deutschland kassierte 3 Millionen Dollar und belegte Platz vier in der Rangliste der Nationen.
Am 2. September beginnt die World Championship of online Poker für das Jahr 2012. Der Spielplan sieht 65 Turniere mit garantierten Preisgeldern vor. Das letzte Event findet am 23. September mit einem Preispool von 5 Millionen Dollar und einem Buy in von 5200 Dollar statt.
In diesem Zeitraum vom 2. bis 23. September werden täglich mehrere Events ausgespielt mit unterschiedlich hohen Buy Ins, sodass für jeden etwas dabei ist. Die meisten Tische werden mit einem Einsatz von 215 Dollar gestartet.